Als Kavallerie bezeichnet man berittene militärische Einheiten. Das Wort Kavallerie wurde gegen Ende des 16. Jahrhunderts dem gleichbedeutenden französischen Wort "cavalerie" entlehnt, welches wiederum aus dem italienischen "cavaliere" für Reiter hervorging. In der militaerischen Taktik waren berittene Einheiten bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein wichtiger Faktor. Sie erweiterten die taktischen Möglichkeiten einer Armee ungemein. Das besondere an der Kavallerie war ihre Mobilität und Schnelligkeit.

Zu Anfang des amerikanischen Bürgerkrieges war die Aufstellung einer berittenen Kampfeinheit für den Süden ungleich einfacher als für den Norden, denn die meisten Südstaatler waren "geborene Reiter". Der Umgang mit Pferden gehörte von Kindesbeinen an zu ihrem Alltag. Sie waren es gewöhnt, ausdauernd und viel zu reiten und konnten sich, aufgrund ihrer Erfahrungen, auch kämpfend zu Pferde bewegen. Sie brachten zumeist ihre eigenen Pferde mit, als sie sich für den Dienst in der konföderierten Armee meldeten, einer Armee, die geradezu über Nacht aus dem Boden gestampft wurde. Zweifellos eine organisatorische Meisterleistung. Die Kavallerie des Nordens, vor allem die berittenen Milizen, waren dagegen unerfahren und meist schlecht ausgebildet. Man mass zu jener Zeit in Amerika den Kavallerieeinheiten in einem "konventionellen Krieg" keinen besonderen Wert bei.

Major Justus Scheibert - ein preussischer Offizier und Beobachter des amerikanischen Bürgerkrieges auf konföderierter Seite, der unter anderem in den Stäben von General Robert Edward Lee und General "Jeb" Stuart an Schlachten wie Chancellorsville, Brandy Station und Gettysburg teilnahm, beschrieb die Aufgaben der Kavallerie später wie folgt:

"Die hervorragende Aufgabe der Kavallerie war, Auge und Fühlhorn der Armee zu sein und zugleich den Schleier zu bilden, durch welchen die eigenen Bewegungen denen des Feindes entzogen wurden"

Der Oberkommandierende des Südens, General Lee, erwartete von den berittenen Truppen, dass sie stets über die Absichten, Stellungen und Truppenstärken des Gegners orientiert waren. Auf diesen Informationen basierte seine eigene Planung. Dies war um so wichtiger, als die Südarmee den Unions-Streitkräften zahlenmässig immer erheblich unterlegen war und daher ihre Offensiven schwerpunktmässig durchführen musste. Das Überraschungsmoment spielte eine grosse Rolle. Angriffe mussten den schwächsten Punkt des Feindes treffen und ihm gleichzeitig die grösstmöglichen Schäden zufügen. Dass diese, durch die bescheidenen Verhältnisse der Südarmee bedingte Taktik so lange erfolgreich durchgeführt werden konnte, spricht für die immense Leistung der Reiterei.


2nd Lt. Werner Zwingmann
Commanding Officer

1st Sgt. Gernot Duda


Sgt. Tom Landgraf

1st CS Cavalry (Germany)
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